Durchgangsbahnhof Luzern quo vadis?
Pro Bahn befürchtet, dass der DBL im politischen Spiel von regionalen Interessen zerrieben wird.
Durchgangsbahnhof Luzern – kommt er oder kommt er nicht?
Ende Mai hat die Bauherrschaft (SBB), der Besteller (Bundesamt für Verkehr BAV) und die direkt betroffenen politischen Körperschaften (Kanton und Stadt Luzern) über den aktuellen Planungsstand beim Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) informiert.
Die guten Nachrichten:
- das Jahrhundertbauwerk mit Tiefbahnhof und zwei Tunnels – allesamt in heiklem bis sehr schwierigem Untergrund – ist technisch sicher realisierbar.
- Für das Angebot und die Attraktivität des Bahnhof Luzern ist es ein veritabler Quantensprung.
Die schlechten Nachrichten:
- das Preisschild liegt für die drei Hauptelemente bei 3.3 Milliarden, hinzu kommen die Kosten für die zwingend nötigen Massnahmen auf den Zufahrtsstrecken und die Abstellanlage in Dierikon. Das ist deutlich mehr als bisher angenommen.
- Das BAV will aus finanziellen Gründen eine Etappierung für ein Projekt, das seine Wirkung nur als Ganzes entfalten kann.
- Ob der DBL – auch in einer ersten Etappe - überhaupt kommt, ist unsicher. Die Vizedirektorin des BAV musste an der Medienkonferenz auf hartnäckiges Nachfragen zugeben, dass völlig offen ist, was der Bundesrat in seiner Botschaft 2026 vorschlagen wird.
- Die erste Etappe könnte bei optimaler Abwicklung frühestens 2041, eher 2043 in Betrieb gehen.
Pro Bahn Zentralschweiz setzt sich seit längerem für eine möglichst rasche Realisierung des ganzen DBL samt allen flankierenden Massnahmen ein. Wir machen uns grosse Sorgen, dass der DBL nun im politischen Spiel von regionalen Interessen zerrieben wird. Lesen sie unsere Medienmitteilung zur Analyse der aktuellen Situation hier.
Die Präsentation der Medienkonferenz vom 31.5.2023 herunterladen hier.
Die in der Medienmitteilung erwähnte Folie befindet sich auf Seite 29