Sanierung des Sitter-Viaduktes

Vielleicht erinnert sich noch jemand an diese Briefmarke aus dem Jahr 1949, die allerdings ziemlich lange im Gebrauch war. Die Brücke im Vordergrund ist das 1907 – 1910 für die Bodensee-Toggenburg-Bahn (jetzt SOB) erbaute Sitter-Viadukt.
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Mit 99 Metern Höhe ist sie immer noch die höchste Brücke der Schweiz und ohne Zweifel eine der schönsten Brücken der Region. Sie ist aus Natursteinen und im Mittelstück mit einem 1000 Tonnen schweren Stahlstück. Natürlich muss die Brücke das sehr unterschiedliche Wetter in Winter und Sommer ertragen können, was ja auch mehr als 100 Jahre gut funktioniert hat.

Nach 1979/80 ist jetzt wieder eine grosse Sanierung fällig. Das erfordert eine Erneuerung des Korrosionsschutzes an den Stahlteilen. Dafür müssen vier alte Anstriche entfernt und 25 Tonnen (!) neue Farbe aufgetragen werden. Weiter wird auf der ganzen Länge der Brücke das Gleisbett samt Schienen und Fahrleitungen erneuert. Bei den Vorlandbrücken werden einzelne Steine und Mauerwerk ersetzt. Der angrenzende Sturzeneggtunnel wird ebenfalls saniert und die Sohle um 25 cm abgesenkt, damit dereinst hier auch Doppelstockzüge verkehren können. Die ganzen Arbeiten kommen auf rund 20 Mio. Franken zu stehen, dafür sind aber Brücke und Tunnel wieder für 40 – 60 Jahre fit!

Die Bauarbeiten beginnen im Februar 2019 und dauern bis in den Frühling 2021. Der Grossteil der Arbeiten erfolgt von April bis Ende September dieses Jahres. Vom 28. April bis 5. Juli und erneut vom 15. – 27. September ist der Zugsverkehr am Abend eingeschränkt. Vom 6. Juli bis 9. August, also während den Sommerferien, fällt der Zugsverkehr ganz aus. In diesen Zeiten verkehren Bahnersatzbusse zwischen St. Gallen und Haggen nach Herisau. Diese benötigen allerdings rund eine Viertelstunde länger. Die Züge zwischen Haggen und St. Gallen HB verkehren normal nach Fahrplan.  

Es ist allen Bahnfreunden empfohlen, vor oder nach der Sanierung über diese Brücke zu fahren und den wirklich atemberaubenden Blick runter auf die beiden Holzbrücken über die Sitter bzw. die Urnäsch zu geniessen.

(Text: B. Eberle 24.01.2019)